Corporate Blogs bieten viel Potenzial: Als ein Teil Ihrer Marketing- und Kommunikationsstrategie kann ein gut gemachter Firmenblog die Öffentlichkeitsarbeit Ihres Unternehmens effektiv stärken. Deswegen erfahren Sie in diesem Beitrag, was ein Firmenblog ist und welche konkreten Vorteile ein Corporate Blog für Ihre PR-Arbeit bringt. Falls Sie nach den theoretischen Überlegungen entscheiden, selbst einen Firmenblog zu starten, zeigen wir Ihnen in diesem Text, wie Sie einen erfolgreichen Unternehmensblog gestalten – von der Strategie bis zur Distribution.
Was sind eigentlich Blogs?
Die Bezeichnung „Blog“ ist die Abkürzung von „Weblog“ – also auf Deutsch ein Tagebuch, das im Internet veröffentlicht wird. Ende der 1990er-Jahre schossen die ersten „Web-Tagebücher“ wie Pilze aus dem Boden. Sie waren stark persönlich gefärbte und subjektiv geschriebene Internet-Publikationen, die sich deutlich von den seriösen und nüchternen Online-Magazinen und Webseiten unterschieden. Anfang der 2000er-Jahre begannen immer mehr Privatpersonen und Unternehmen mit dem Bloggen – ein Trend, der sich übrigens stark in den USA entwickelt hatte. Doch dann kamen neue Kanäle wie Facebook, Twitter und andere soziale Netzwerke auf die Bühne und der Hype um die Blogs ließ langsam nach. Mit der Zeit wandelte sich die Art der Blog-Inhalte. Heute gelten beispielsweise auch Online-Magazine und Wissens-Rubriken als Blog.
Was ist ein Firmenblog?
Ein Corporate Blog ist der Blog eines Unternehmens. Über dieses Medium kommuniziert ein Unternehmen mit der Öffentlichkeit und seiner Zielgruppe. So verbreiten Firmenchefs, Mitarbeiter einer Firma oder eine beauftragte externe Agentur im Corporate Blog Unternehmensnews, erklären Leistungen oder sprechen potenzielle Bewerber an – und zwar genau in der Art und Weise, wie sie es möchten. Will heißen: Beim Blog-Marketing können Firmen, anders als auf Plattformen, in Fachzeitschriften oder in den sozialen Medien selbst bestimmen, wie sie sich präsentieren. Diese Eigenschaft ist für viele PR-Verantwortliche ein triftiger Grund, Corporate Blogs als Marketing- und Kommunikationsinstrument einzusetzen.
Woran erkennt man einen Unternehmensblog noch? Häufig greifen sie das Corporate Design, Logos oder Slogans des Unternehmens auf. So kann der User sofort eine Verbindung zum Unternehmen herstellen.
Meist wird ein Corporate Blog parallel zur Unternehmens-Website als ein zusätzlicher Kanal der Unternehmenskommunikation betrieben. Es kann aber auch sein, dass ein Corporate Blog innerhalb der eigenen Domain existiert. Die meisten CMS (Content-Management-Systeme) bieten Blogfunktionen als Zusatz an. Gab es früher fast nur reine Textblogs, so sind heute Corporate Blogs mit Foto-, Ton- und Videoinhalten möglich.
Wie Sie Video-Content gekonnt für die Pressearbeit einsetzten, lesen Sie hier.
Egal, wo der Firmenblog installiert ist, er unterscheidet sich von der Unternehmenswebsite vor allem hierin:
- Interaktion: Firmenblogs haben oft eine Kommentar-Funktion. So können Leser Rückfragen, Meinungen und Bewertungen zu den einzelnen Artikeln abgeben. Dadurch entsteht wertvoller User Generated Content.
- Abo-Funktion: Leser können den Corporate Blog abonnieren und so auf dem Laufenden bleiben.
- Blog-Roll: Darunter versteht man eine Linkliste zu weiterführenden Informationen oder empfohlenen Seiten.
- Blog-Kategorien: Ordnen die Artikel nach Thema.
- Suchfunktion: So finden Leser komfortabel einzelne Inhalte.
Welche Inhalte kann ein Corporate Blog haben?
Egal, ob mittelständisches Familienunternehmen oder weltweit agierender Konzern: Sehr viele Unternehmen betreiben einen Corporate Blog. Diese unterscheiden sich oft erheblich in der inhaltlichen Ausrichtung.
Hier zeigen wir Ihnen exemplarisch verschiedene Arten von Blogs:
- Mitarbeiter-Blog: Die Angestellten – vom Azubi bis zum CEO – berichten über ihre Erfahrungen im Geschäftsalltag oder über Branchennews. Das Unternehmen bekommt durch die persönlichen Berichte ein Gesicht. Es wirkt nicht mehr anonym, sondern persönlich und greifbar. Übrigens: Diese Form des Firmenblogs ähnelt am stärksten dem ursprünglichen Gedanken des Blogs.
- Produkt/Marken-Blog:
Im Mittelpunkt steht das Produkt beziehungsweise eine Marke. Will heißen: Im Blog geht es um aktuelle Veröffentlichungen, neue Funktionen und Tipps zur Benutzung. - Themen-Blog: Nicht ein einzelnes Produkt, sondern eine Produktgattung, ein Genre, ein Wirtschaftszweig oder ein Themenbereich bestimmen die Ausrichtung dieses Unternehmens-Blogs. Häufig geht es in den Blogartikeln um Trends und Entwicklungen einer bestimmten Branche.
- Service-Blog: Sie greifen häufig gestellte Fragen von Kunden auf und geben ausführliche und passende Antworten – idealerweise ergänzt durch Schaubilder, Infografiken, Podcasts oder Videos. Ein Service-Blog bietet in der Regel eine optimale Ergänzung zu den FAQ.
- Wissens-Blog: Ein Experte für ein Fachgebiet gibt sein Wissen kostenlos weiter. Diese Art des Blogs funktioniert übrigens auch als interner Blog, als eine Art Wissensmanagement im Rahmen des „Onboarding“-Prozesses neuer Mitarbeiter.
- Magazin-Blog: Eine feste Redaktion schreibt mehrmals täglich in News-Form über Trends und Neuigkeiten einer Branche. Außerdem bietet der Magazin-Blog Ratgeber, Hintergrundgeschichten und Videos an. Die Grenzen zu einem Online-Magazin verschwimmen dabei.
- Kampagnen-Blog: Er wird für einen begrenzten Zeitraum, eine Kampagne, erstellt und verwendet. Zum Beispiel für eine Messe oder eine Produkteinführung.
Und wie sieht das Ganze in der Praxis aus? Natürlich sind die Grenzen zwischen den einzelnen Formaten fließend. Viele Unternehmens-Blogs vereinen gleich mehrere Arten in sich. Deswegen lohnt sich an dieser Stelle die Frage:
Welche Ziele verfolgt ein Corporate Blog?
Hier lässt sich unterscheiden zwischen:
- Wissen vermitteln und informieren
- Expertenstatus und Kompetenz zeigen
- Positives Image aufbauen
- Themen abdecken
- Produkte & Services vorstellen
- Mitarbeiter und Karriere-Themen pushen
- Spannende Einblicke ins Unternehmen gewähren
Welche Vorteile bieten Corporate Blogs?
- Kundenvertrauen und -bindung:
Interessante, nützliche und unterhaltsame Inhalte ziehen Aufmerksamkeit auf sich und bieten der Zielgruppe einen echten Mehrwert. Durch Blogs schaffen es auch neu gegründete und unbekannte Firmen, auf sich aufmerksam zu machen und Kunden zu binden. Gerade in der Ära der sozialen Netzwerke wollen Kunden mit Unternehmen in Kontakt treten. Mit einem Corporate Blog können Sie über die Kommentarfunktion auf einfache Art und Weise einen persönlichen Draht zu Ihren Kunden aufbauen. Denn relevanter Content bleibt im Gedächtnis der Leser, wird geteilt und erschafft eine eigene Community.
- Eine Plattform für Mitarbeiter:
Mit einem Corporate Blog bekommen Sie nicht nur Aufmerksamkeit von außen, sondern stärken auch den Zusammenhalt in Ihrer Firma. Das geht so: Die Mitarbeiter, die Beiträge verfassen, verstehen sich in der Regel als Sprachrohr ihres Unternehmens. Sie berichten gerne über ihren Berufsalltag und ihre Erfolge – das steigert sogar ihr Selbstwertgefühl. Auf der anderen Seite bietet es Außenstehenden eine tolle Möglichkeit, einen Blick hinter die Kulissen zu erhaschen und Arbeitsrealitäten ungeschminkt kennenzulernen.
Lese-Tipp: Wie Sie mit Employer Branding zu einer starken Arbeitgebermarke werden, erfahren Sie hier.
- SEO & Sichtbarkeit:
Blog-Artikel eignen sich bestens für die Suchmaschinenoptimierung: Das regelmäßige Veröffentlichen von hochwertigen Inhalten mit passenden Keywords wird von den Suchmaschinen belohnt. Will heißen: bessere Rankings, mehr Sichtbarkeit und Reichweite und somit auch organischer Traffic.
- Leadgewinnung & Conversion:
Relevante und interessante Blog-Beiträge werden gerne gelesen und häufig geteilt. So erzeugen sie Traffic und generieren qualifizierte Leads (Kundenkontakte), die schlussendlich zur Conversion (Umwandlung eines Interessenten zu einem Kunden) führen.
Welche Nachteile hat ein Corporate Blog?
Das sollten Sie wissen, bevor Sie sich ins Blog-Abenteuer stürzen:
Zugegeben: Der Aufwand, den ein Corporate Blog verursacht, ist nicht unerheblich. Neben der sorgfältigen Planung muss ein Blog regelmäßig mit neuen Inhalten bespielt werden – wenn er erfolgreich sein soll. Das bedeutet einen hohen internen Aufwand oder die Investition in einen Dienstleister.
Um den Erfolg eines Blogs und seine Wirtschaftlichkeit zu messen, sind zusätzliche Ressourcen für Analyse und Monitoring nötig. Nur so können Firmen den Blog performanceorientiert weiterentwickeln.
Wie oben bereits beschrieben, leben Blogs von ihrer Interaktivität. Doch auch das Community-Management, sprich die Kommunikation mit den Besuchern eines Firmenblogs kostet Zeit. Außerdem sollten die Blogbeiträge im Idealfall über Social Media wie Facebook oder Instagram weitervermarktet werden.
Last, but not least benötigt ein erfolgreicher Blog einiges an Know-how. Hier steht gegebenenfalls die Investition in eine neue Stelle oder Schulung des Blog-Personals an.
5 Tipps für einen erfolgreichen Corporate Blog
- Überlegen Sie sich Ziele und folgen Sie einem strukturierten Aufbau
Einfach drauflosschreiben funktioniert nicht. Zum erfolgreichen Blog-Marketing gehört eine durchdachte Content-Strategie mit klar formulierten Zielen und einem strukturierten Aufbau. Stellen Sie sich gleich zu Beginn folgende Fragen: Was möchten Sie veröffentlichen? Und: Was sind Ihre Ziele?
Experten-Tipp: Recherchieren Sie zu Beginn relevante Themen und analysieren Sie geeignete Haben Sie circa drei bis vier Themenbereiche festgelegt, die für Sie wichtig sind, können Sie alle anderen Beiträge zuordnen. Das können zum Beispiel Ihre Leistungen sein, News oder der Unternehmensalltag. Später können Sie bei Bedarf die Liste um weitere Themen ergänzen.
- Haben Sie stets Ihre Zielgruppe im Blick
Machen Sie sich klar, an wen sich Ihr Firmenblog richtet. Schließlich bringen die besten Inhalte nichts, wenn sie nicht die Menschen erreichen, die Sie ansprechen wollen! Damit der Corporate Blog erfolgreich wird, müssen Sie Beiträge erstellen, die für Ihre Zielgruppe relevant sind. Das setzt voraus, dass Sie Ihre Zielgruppe kennen.
Experten-Tipp: Legen Sie zwei bis drei Personengruppen fest, die Sie ansprechen möchten. Beschreiben Sie diese sogenannten Personas – etwa potenzielle Kunden –, damit Sie ein genaues Bild von den Lesern haben, und finden Sie heraus, welche Inhalte sie interessieren.
- Bieten Sie Ihren Lesern regelmäßigen, abwechslungsreichen Content
Leser sind begeistert, wenn sie mit ihrem Blogbeitrag inhaltlichen Mehrwert erhalten. Das geschieht, wenn User im Beitrag Antworten auf ihre Fragen finden und sich dabei gut unterhalten sowie informiert fühlen. Dabei ist das geschriebene Wort nicht immer die Wahl Nummer eins. Auch Bilder, Textboxen, Grafiken und Videos sind empfehlenswert.
Experten-Tipp: Hilfreich bei der Content-Erstellung ist ein Wenn Sie hier für ein paar Monate im Voraus planen, erleichtert Ihnen das die Arbeit. Hilfreich ist überdies ein festes Autorenteam aus Fachleuten und Redakteuren, die für den Betrieb des Blogs zuständig sind.
- Installieren Sie ein Webananlytics-Tool
Wie viele Menschen lesen Ihren Blog, welche Artikel sind beliebt und wie entwickeln sich die wichtigsten Kennzahlen? Damit Sie nicht im Nebel stochern, sondern die Erfolge Ihrer Beiträge messen können, sollten Sie von Beginn an ein Webanalytics-System installieren.
Experten-Tipp: Installieren Sie Tools wie Google Analytics, Piwik, Sistrix oder Google Search Console und werten Sie die Zahlen regelmäßig aus.
- Machen Sie auf Ihren Blog aufmerksam – durch Social Media
Ist der Beitrag verfasst und online, hört die Arbeit nicht auf. Nutzen Sie Social Media und verbreiten Sie die Inhalte. Je mehr Berührungspunkte der Content mit potenziellen Lesern hat, desto mehr Leute kommen auch auf die Unternehmensseite oder sie empfehlen den Blogbeitrag vielleicht ihren Followern.
Noch mehr PR-Tipps für Sie:
Wie Sie Ihre PR mithilfe einer kurzen Auswertung nachhaltig verbessern können, erfahren Sie in unserem Blogbeitrag: In vier Schritten zu einem aussagekräftigen Reporting und Monitoring
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Hinweis: Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung der Sprachformen männlich, weiblich und divers (m/w/d) verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.
Kommentare zu "Wie Corporate Blogs Ihre Pressearbeit unterstützen"
Vielen Dank für den aufschlussreichen Infotext. Ich kämpfe aktuell auch viel mit SEO, Zielgruppen, im Netz gesehen werden und dem Google Ranking…etc. Hier gibt es schon mal gute Ansätze wie man dem entgegen Steuern kann.