SEO (Search Engine Optimization) ist seit den frühen Jahren des Internets in aller Munde. Ein ganzer Wirtschaftszweig ist aus der Aufgabe entstanden, Unternehmen gezielt unter die vordersten Plätze einer unternehmensrelevanten Suchmaschinenanfrage zu bringen. Nicht wenige Unternehmen sind bereit, beachtliche Summen zu investieren, um den eigenen Internetauftritt entsprechend optimieren zu lassen. Vor dem Hintergrund wachsender Bedeutung des Online-Geschäfts für zahllose Branchen, handelt es sich hierbei um eine sinnvolle Investition, gleichzeitig wird SEO jedoch zunehmend zur Wissenschaft und stellt den kleinen oder mittelständischen Unternehmer, gerade solche mit kleinem Budget, vor eine eigenständig kaum lösbare Aufgabe.
Erster um jeden Preis – Sinn und Unsinn von SEO
Für einige Branchen, insbesondere solche, die sich schwerpunktmäßig auf den Online-Handel konzentrieren, ist ein guter Platz im Ranking mehr als bares Geld wert. Tatsächlich kann die Position in der Ergebnisliste hier über grundlegenden Erfolg oder Misserfolg entscheiden.
Bis heute sind viele Seitenbetreiber gewillt, einiges in Kauf zu nehmen, um in der Ergebnisliste ein paar Stufen nach oben zu klettern. Die Folge sind nicht selten deutlich keywordlastige Texte, bei denen die Lesbarkeit bewusst vernachlässigt wird sowie der Versuch, Backlinks auf die eigene Seite, nach dem Motto „Masse statt Klasse“, im großen Stil zu verteilen.
Linkbuilding, als Versuch der gezielten Platzierung von Backlinks, hat in den letzten Jahren zunehmend seine Zuverlässigkeit verloren. Moderne Algorithmen bewerten Backlinks heute nicht mehr alleine anhand ihrer reinen Quantität, sondern vor allen Dingen anhand der Qualität. Im Gegenteil kann eine ungewöhnlich große Zahl an Backlinks, insbesondere wenn diese in kürzester Zeit entstehen, eine negative Bewertung durch die Suchmaschine nach sich ziehen.
Klasse statt Masse – Link Earning mit Pressemitteilungen
Linkbuilding, wie es Webmaster und SEO-Experten über Jahre fleißig betrieben haben und noch heute zum Teil betreiben, bedient sich zahlreicher Methoden, um die Popularität der eigenen Seite im Netz zu erhöhen und so das Ranking bei Suchmaschinen zu verbessern. Linktausch, Linkmiete, Linkkauf – die Möglichkeit, den eigenen Namen in Form eines Hyperlinks zu platzieren, sind vielfältig. Aufgrund der Feststellung, dass der geradezu inflationäre Handel mit Backlinks jedoch an seine Leistungsgrenzen geraten ist, wird zunehmend betont, dass die eigene Popularität effektiv durch Link Earning zu verbessern ist. Google und andere Suchmaschinen bewerten solche Links deutlich positiver, die in erkennbarem inhaltlichen Zusammenhang stehen und auf „natürlichem“ Wege entstehen, nämlich durch den freiwilligen und thematisch nachvollziehbaren Verweis eigenständiger, externer Seiten.
Um erfolgreich Link Earning zu betreiben, bedarf es als Grundvoraussetzung vor allen Dingen hochwertigen, relevanten, aktuellen und informativen Contents.
Pressemitteilungen als hochwertiger Content
Grundvoraussetzung für den Erfolg einer Pressemitteilung, ausgedrückt vor allem durch ihre Veröffentlichung, ist deren Nachrichtenwert. Nur was den Leser interessiert, ihn unterhält oder informiert, hat eine Chance auf Verbreitung. Dies gilt in der klassischen Pressearbeit im Print genauso wie online. Eine online verbreitete Pressemitteilung, die alle grundlegenden Kriterien einer guten Meldung berücksichtigt, hat eine hohe Wahrscheinlichkeit der Verbreitung und damit gute Chancen, von anderen Seiten zusätzlich aufgegriffen zu werden.
Maßgebliche Voraussetzung hierfür ist die Einbindung von Links in eine Pressemitteilung. Diese sollten immer auf eine themenrelevante Unterseite der eigenen Website und nicht pauschal auf die Startseite verweisen, da Google auch hier den thematischen Zusammenhang überprüft und bewertet.
Außerdem muss in einem ersten Schritt eine Verbreitung der Pressemitteilung erfolgen. Hierzu dient zum einen die eigene Website, die aktuelle Pressemitteilungen in einem eigenen Pressebereich zur Verfügung stellen sollte. Als nützlicher Nebeneffekt trägt diese Methode zur OnPage-Optimierung bei, indem sie auch hier hochwertigen Content zur Verfügung stellt. Zum anderen können Online-Presseportale genutzt werden, um Pressemitteilungen zu verbreiten. Hierbei sollte jedoch ebenfalls auf Qualität und nicht auf Quantität geachtet werden. Einige Presseportale unterscheiden sich nicht maßgeblich von Linkfarmen der 90er Jahre. Hier kann jeder, oft kostenlos, nach Belieben Pressemitteilungen einstellen, ungeachtet deren Qualität, selbst wenn es sich hierbei um reine Keywordtexte, gespickt mit Links, handelt, die als „echte“ Pressemitteilung keine Chance auf Veröffentlichung hätten. Entscheidet man sich dafür, die eigene Pressemitteilung auf möglichst vielen dieser Portale zu platzieren, läuft man sogar Gefahr, das Gegenteil von dem zu erreichen, was man eigentlich im Sinn hatte. Google und Co. erkennen dieses Gießkannenprinzip und bestrafen zudem die massenhafte Verbreitung ein und desselben Inhalts, als Duplicate Content, mit einer Abwertung im Ranking.
Gezielt auf einzelnen, hochwertigen Seiten platziert, kann die Verwendung von Presseportalen jedoch Ausgangspunkt effektiven Link Earnings sein.
Daneben bieten vor allen Dingen die sozialen Medien und Social Media Aktivitäten alle Voraussetzungen für aktives Link Earning. Auch hier veröffentlichen Firmen Informationen, nicht zuletzt in Form von Pressemitteilungen, und stellen sie zur Verbreitung bereit.
Fazit
Moderne Algorithmen stellen SEO-Verantwortliche im Online und Content Marketing vor immer größere Herausforderungen. Sowohl OnPage als auch OffPage bedarf es einigen Aufwands, die eigene Seite im PageRank zu verbessern. Dabei ist es inzwischen kaum mehr möglich, mit Tricks zu arbeiten, die Suchmaschinen gewissermaßen Relevanz vorgaukeln oder Reputation im Netz vorzutäuschen, indem Links gezielt platziert oder sogar gekauft werden.
Im Folgenden ist zusammengefasst, auf was geachtet werden muss:
- Übermäßiges Linkbuilding wird von Suchmaschinen erkannt und heute eher bestraft.
- Quantitatives Linkbuilding wird heute sinnvoll durch qualitatives Link Earning ersetzt.
- Wertvolle Backlinks ergeben sich vor allen Dingen durch hochwertigen, individuellen Content.
- Pressemitteilungen liefern solchen Content und motivieren Empfänger zur Platzierung von Backlinks.
- Pressemitteilungen sollten immer einen inhaltlich relevanten Link zu einer Unterseite der eigenen Website enthalten.
Kommentare zu "So nutzt man Pressearbeit zur Suchmaschinenoptimierung"
Hallo,
zunächst mal vielen Dank für die vielen hilfreichen Informationen!
Als Laie ist es immer schwierig bei den unzähligen Tipps und Tricks im Netz den Überblick zu behalten. Was in einem Blogbeitrag als nützliche Maßnahme angesehen wird, wird schon im nächsten Blogbeitrag als ineffizient erachtet.
Man muss an dieser Stelle genau abwägen und versuchen jene Maßnahmen umzusetzen, die von den meisten Blogs als effektiv bezeichnet werden – wenn es dann nicht schon wieder zu spät ist und die Maßnahme von Google sogar abgestraft wird.
Hier immer die richtige Balance zu finden, ist extrem schwierig und zeitaufwändig.
Vielen Dank für die Hilfe, Gruß
Juli
Vielen Dank erstmal für den tollen Beitrag. Ist es auch möglich den Text von den Pressemitteilungen im Blog zu veröffentlichen oder würd das abgestraft =? Als Beispiel hier die Mitteilung vom Presseportal https://www.fair-news.de/2887230/thematischer-werbefilm und hier zu meiner Website https://top5zloty-production.pl/ wenn ich eine Antwort bekommen würde, wer es toll vielen Dank und LG
Guten Tag Herr Malow, vielen Dank für Ihr Kommentar! Eine Online-Pressemitteilung kann als SEO-Content betrachtet werden, soll jedoch nach Möglichkeit von Medienvertreter:innen wahrgenommen und möglichst im Wortlaut in eine Berichterstattung übernommen, wichtig ist auch hier die Wertigkeit der Portale, mehr Tipps dazu finden Sie im aktuellen Beitrag zum Linkbuilding: https://www.pressebox.de/info/2021/02/09/linkbuilding-google/
Viele Grüße aus Karlsruhe