Podcasts

In 5 Schritten zum eigenen Unternehmens-Podcast

Immer mehr Deutsche hören regelmäßig Podcasts, vor allem ein jüngeres Publikum kann damit erreicht werden. Lesen Sie hier, wie Sie einen Podcast für Ihre Unternehmenskommunikation nutzen können.

 

Podcasts – was ist das?

Wirklich neu sind Podcasts nicht. Was bereits seit den frühen 2000ern existiert, erlebt jedoch derzeit einen echten Hype: Fast ein Viertel aller Deutschen hört einmal wöchentlich einen Podcast. Doch was ist das überhaupt?

Um bei den Basics anzufangen: Podcasts sind (größtenteils) kostenlose Audio- oder Videoinhalte im Internet, die jederzeit abrufbar sind und von Nutzern abonniert werden können. Der Begriff setzt sich dabei aus „Pod“ von „iPod“ und „cast“, eine Abkürzung für „Broadcast“ zusammen. Doch keine Sorge – es wird nicht zwingend ein Gerät von Apple für das Abspielen von Podcasts benötigt. Bei diesem Wort handelt es sich um eine Abkürzung für „playable on demand“, also „Abspielbar auf Abruf“. Für das Abonnement wird ein RSS-Feed genutzt – so wird die neueste Folge stets ganz oben auf dem Endgerät der User angezeigt. Die Einrichtung des Feeds übernimmt Ihr Anbieter für Podcast-Hosting – doch dazu später mehr.

Ein Podcast ist eine Art Serie fürs Ohr. Ihre Inhalte werden in Episoden, häufig sogar in Staffeln gespielt. An ein Genre sind Sie dabei nicht gebunden – ob Wissen, Comedy, Gesellschaft oder Marketing: In Ihrem Podcast können Sie allerlei Themen behandeln.

 

Können Podcasts in der PR helfen?

Und damit sind wir auch schon mittendrin in der ganz großen Frage: Wozu lassen sich Podcasts eigentlich nutzen – und versteckt sich darin vielleicht sogar ein großer Gewinn für Ihre Unternehmenskommunikation? Zu Beginn lässt sich hier festhalten, dass der Kreativität von Podcastern keine Grenzen gesetzt sind. Dennoch sind drei Vorüberlegungen unabdingbar:

 

Drei wichtige Fragen für Ihren Podcast

1. Erreichen Sie Ihre Zielgruppe?

Obwohl sich Podcasts einer großen Beliebtheit erfreuen, erreichen Sie damit nicht jeden. Aktuelle Studien – wie etwa die jährlich durchgeführte Massenkommunikationsstudie von ARD und ZDF – zeigen, dass vor allem jüngere Menschen regelmäßig Podcasts hören. Unter den 14- bis 29-Jährigen sind es fast 32 %, die mindestens einmal in der Woche ihrem Lieblingshörspiel lauschen, während es bei den 30- bis 49-Jährigen nur noch 21 % sind. Wenn Sie also mit Ihrem Unternehmen und Ihren Dienstleistungen oder Produkten eher Best Ager erreichen wollen, ist ein Podcast wahrscheinlich verschwendete Liebesmühe – hier gaben gerade einmal 5 % der Befragten ab 70 Jahren an, regelmäßig Podcasts zu hören.

 

2. Sind Ihre Themen spannend?

Podcasts werden vom gesprochenen Wort getragen – und damit von den Inhalten, die Sie bespielen. Der Hörer wird sich in Ihrer Sendezeit ausschließlich darauf fokussieren, wie Sie ihm was erzählen. Stellen Sie sich vor, Sie lauschen einem Gespräch. Was sind dabei Ihre Kriterien, um dem gesprochenen Wort auch weiterhin zu folgen – und darüber hinaus auch über das Gesagte nachzudenken? Es gilt: Was nicht fesselt, eignet sich nicht für einen Podcast. Bieten Sie Ihren Hörern einen gewissen Tiefgang – und dabei vor allem auch einen Mehrwert! Ein Podcast ist damit keinesfalls ein Ersatz für die klassische Pressearbeit. Vielmehr geht es hier darum, Ihre eigenen Themenfelder zu abstrahieren – und darüber zu sprechen, was die breite Hörerschaft interessiert.

Für eine nachhaltige und erfolgreiche Pressearbeit ist daher ein Jahresthemenplan unabdingbar. Wie Sie ganz einfach die richtigen Themen für Ihr Unternehmen finden, lesen Sie in unserem Blogbeitrag.

Für die Inhalte des Podcasts gelten dabei die gleichen Regeln wie für alle anderen Darstellungsformen:

  • informieren und/oder unterhalten
  • Inhalte und Länge dem Kanal und der Zielgruppe anpassen

Mehr zu den Grundregeln der PR erfahren Sie in unserem aktuellen Blogbeitrag.

 

3. Haben Sie das Know-how und die Technik?

Für ein gutes Medienprodukt braucht es das richtige Know-how. Eine angenehme Sprechhaltung, ein Gespür für eine Gesprächsstruktur sowie ein gewisser Unterhaltungswert sind Eigenschaften, die ein guter Podcaster mitbringen sollte. Nicht umsonst gibt es den eigenen Beruf des Sprechers. Im Zweifel sollten Sie sich daher nicht bloß auf das Know-how in Ihrem Haus verlassen. Unser Tipp: Sollten Sie eine interessante, wortgewandte – im besten Fall sogar szenebekannte – Persönlichkeit in Ihren Reihen haben: Paaren Sie diese mit einem externen Host, der über eine entsprechende Berufsausbildung verfügt. Diese Kombination ist der perfekte Nährboden für spannende Synergien und Gespräche.

Dazu ist auch die richtige Technik unabdingbar – niemand wird gerne Ihren Podcast hören, wenn die Tonqualität der einer handelsüblichen Freisprechanlage entspricht. Gute Podcast-Mikrofone beginnen bei rund 150 Euro aufwärts – und leider gilt: je teurer, desto besser. Dazu benötigen Sie eine Software für Aufnahme und Schnitt. Das zunächst in aller Kürze – eine Auflistung der benötigten Komponenten finden Sie weiter unten.

 

In fünf Schritten zum eigenen Podcast

 

1. Machen Sie einen Plan

Bevor auch nur das erste Wort gesprochen wird, braucht es ein eigenes Konzept für den Podcast. Zunächst ist wichtig, dass Sie sich Ziele setzen: Wie viele Hörer möchte ich erreichen? Und welche Message möchte ich dabei transportieren? Haben Sie hier Antworten, folgt die nächste Überlegung: Wie erreichen Sie diese Ziele? Dabei ist es wichtig, dass Sie sich im Klaren sind, wie Sie Ihr Unternehmen darstellen wollen. Erstellen Sie eine Persona für Ihr Unternehmen, die der Hörer im besten Fall beim Konsumieren Ihres Podcasts vor Augen haben soll. Daraus lassen sich Leitlinien entwickeln, die später als übergeordnetes Briefing für den Host dienen.

 

2. Besorgen Sie die richtige Technik

Wie bereits erwähnt, ist die Produktion eines Podcasts recht komplex. Es braucht gleich mehrere Komponenten, um für eine angemessene Tonqualität zu sorgen. Beginnen wir beim Herz der Tonqualität – dem Mikrofon. Vorneweg sei gesagt, dass jede Stimme einzigartig ist – und es daher auch kein einheitliches Rezept für das Aufnahmegerät gibt. Mit der Wahl eines Nierenmikrofons machen Sie jedoch nichts falsch: Aufgrund ihrer speziellen Form und Konzeption nehmen sie den Sound frontal auf – und sind damit weniger empfindlich für andere Raumgeräusche. Gleichzeitig ist bei dieser Art des Mikrofons auch ein Anschluss via USB möglich. Ebenso wichtig: Ein Pop-Schutz, der störende Geräusche wie etwa Luftstöße oder scharfe S-Laute filtert, ein Tischständer – sowie ein Mischpult, falls Sie mit mehreren Mikrofonen gleichzeitig auf einem Gerät aufzeichnen wollen.

Um nun den Ton aufzeichnen zu können, benötigen Sie darüber hinaus die richtige Software. Dabei unterscheiden sich kostenfreie Programme wie etwa Audacity von kostenpflichtigen wie Adobe Audition besonders von der Handhabe und der Tiefe der Möglichkeiten. Um Ihrem Podcast im letzten Schritt den Feinschliff zu geben, empfiehlt es sich, einen ausgebildeten Audio-Engineer zu engagieren.

 

3. Distribution: So kommt Ihr Podcast online

Die Aufnahme steht – und ist endlich bereit, mit der Hörerschaft geteilt zu werden! Doch wie kommt ein Podcast überhaupt zu Anbietern wie Apple, Spotify & Co.? Kleine Erinnerung: In der Einleitung haben wir erfahren, dass dazu ein sogenannter RSS-Feed genutzt wird. So wird ein bestimmtes Dateiformat bezeichnet, mit dem User Inhalte aus dem Internet abonnieren können. Das Besondere daran: Sobald ein neuer Artikel, Beitrag oder eine neue Podcast-Folge erscheint, werden die Abonnenten mithilfe dieses RSS-Feeds automatisch informiert. Was sich zunächst kompliziert anhört, ist in der Regel ganz einfach. Sie können Ihren Podcast einfach bei einem Anbieter für Podcast-Hosting Ihrer Wahl einrichten. Um einen RSS-Feed müssen Sie sich dann gar nicht erst kümmern: Einmal beim Anbieter hochgeladen, verbreitet dieser Ihre Folgen zum gewünschten Datum an alle von Ihnen ausgewählten Streaming-Plattformen – und richtet gleichzeitig auch die Möglichkeit des Abonnements ein. Ein weiterer Pluspunkt: Häufig ermöglichen diese Anbieter auch ein kleines Reporting, das über das der jeweiligen Streaming-Plattformen hinausgeht.

 

4. Sorgen Sie dafür, dass Ihr Podcast gehört wird

Das war wirklich sehr viel Aufwand, den Sie für Ihren Podcast betrieben haben! Nun wollen sie natürlich auch dafür sorgen, dass dieser von vielen Menschen wie möglich gehört wird – und damit die Awareness für Ihr Unternehmen steigt. Hier kommen nun Algorithmen und Werbemaßnahmen ins Spiel. Zunächst es ist wichtig, auf Ihren Podcast aufmerksam zu machen. Bewerben Sie diesen auf Ihren Social-Media-Kanälen, posten Sie dort einzelne Ausschnitte, die Lust auf mehr machen, oder rufen Sie ein Gewinnspiel aus, das mit dem Podcast zusammenhängt. Schreiben Sie über den Podcast und seine Themen in Ihren Pressemitteilungen. Und natürlich sollten Sie sich auch hier die Reichweite der Suchmaschinen zunutze machen! Auch wenn es sich bei einem Podcast um eine Darstellungsform für das gesprochene Wort handelt, können Ihnen Google & Co. dabei helfen, mehr Menschen zu erreichen. Wo eine ausführliche Keyword-Recherche wirklich wertvoll sein kann und wie Sie Ihre Reichweite mit kleinen Hacks vergrößern können, erfahren Sie unserem Blogbeitrag.

Das Bewerben Ihres Podcasts lohnt sich, denn es gilt: Je mehr Menschen Sie damit erreichen, desto höher ist die Chance, in den Charts der Streaming-Plattformen zu landen. Das wiederum ist quasi eine Art Bühne für Ihren Podcast – und zieht neue Hörer an. Sie sehen: Es handelt sich um einen Kreislauf, für den es sich in Werbebudget und kreative Lösungen zu investieren lohnt. Gleichzeitig trennt sich hier auch die Spreu vom Weizen: Neue Hörer, die Ihren Podcast in den Charts entdeckt haben, werden Ihnen nur treu bleiben, wenn die Qualität stimmt.

 

5. Analysieren Sie Ihren Erfolg

Und was war das alles nun wert? Haben Sie Ihre zuvor gesetzten Ziele erreicht – und vielleicht sogar neue Kunden gewonnen? Das verrät Ihnen ein Reporting. Wie bereits erwähnt, bieten viele Plattformen eine eigene Analyse der jeweiligen Hörerschaft auf dem jeweiligen Streaming-Dienst an. Auf Spotify, dem führenden Anbieter, können Sie beispielsweise die Anzahl der Hörer, die durchschnittliche Verweildauer pro Folge, die Altersstruktur sowie die Herkunft Ihrer Hörerschaft und die Entwicklung Ihrer Abonnentenzahl einsehen. Das hilft Ihnen, Ihren Erfolg mit den gesteckten Zielen abzugleichen. Bei einem Verfehlen der Ziele können Sie Ihren Podcast anhand dieser Erkenntnisse zudem weiter optimieren.

Gleichzeitig lohnt sich ein Blick auf die gesamte Präsenz Ihres Unternehmens in der medialen Landschaft. Vielleicht hat Ihr Podcast dafür gesorgt, dass sich immer mehr Menschen für Sie und Ihre Öffentlichkeitsarbeit interessieren? Ein allgemeines Reporting gibt Ihnen auch darüber Aufschluss – und ist dank des Reportingservices der Pressebox denkbar einfach. Jetzt entdecken!

Lese-Tipp:

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Hinweis: Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung der Sprachformen männlich, weiblich und divers (m/w/d) verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

Magdalena Lürwer

Über die Autorin

Magdalena Lürwer hat, als Head of Marketing bei der UNN, stets den Überblick über alle Themenbereiche in diesem Umfeld. Sie ist die Expertin für Marketing, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sowie Advertising- und Social-Media-Strategien.

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Magdalena Lürwer

Head of Marketing

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