Die künstliche Intelligenz (KI) drängt sich seit über 2 Jahren immer mehr in alle möglichen Bereiche der Arbeits- und privaten Welt. Wer im Onlinemarketing nicht auf der Welle mitsurft, riskiert es, etwas zu verpassen und abgehängt zu werden. Vielleicht haben Sie auch das Gefühl, wenn Sie in Ihren Social Media Feed schauen: Auf Plattformen wie LinkedIn und Instagram gibt es viel zu KI-gestütztem Marketing zu sehen: Auf LinkedIn bekommt man KI-Tool-Empfehlungen, es poppen stetig neue AI-Unternehmen (AI für Artificial Intelligence, also auch KI) auf und es gibt viele Beiträge mit oft auch aufgeplusterten Impulsen zu KI. Auf Instagram gibt es viel Werbung mit zu schnellen Einblendungen zu Hacks mit KI und Tipps, warum man sich für einen Monat zurückziehen sollte, um jeden Tag ein neues KI-Tool zu lernen und dann unbesiegbar zu werden…. Muss man jetzt alles umschmeißen und anders machen? Ist der Impact so gewaltig wie er dargestellt wird? Und vor allem: Wie steht es um die Nutzung von KI in der Suchmaschinenoptimierung?
Auch in der Suchmaschinenoptimierung (SEO = Search Engine Optimization) wird KI inzwischen immer mehr angewendet. Dies kann sehr gute, aber auch fatale Ergebnisse bringen. Es steht und fällt mit der Erfahrung in SEO und in der Anwendung von KI-gestützten Programmen und der Sorgfalt der Person, die Tools wie ChatGPT, Gemini, Copilot und Co. verwenden.
Texterstellung mit KI
Wenn über KI gesprochen wird, ist in der Regel von generativer KI die Rede. Generative KI kommt zum Beispiel in ChatGPT zum Einsatz, um Artikel und andere Texte generieren zu lassen. Im Chatfenster wird eingetragen, welches Thema im Artikel behandelt werden soll und es lassen sich Vorgaben zum Stil, zur Nutzung von Keywords (= für den Text wichtige Begriffe/Schlüsselwörter) und zur Aussage machen. Die Befehle ergeben den Prompt und der Text wird in Sekunden zusammengestellt. Es klingt einfach und tatsächlich kommt ein ganzer Artikel, der sich beim ersten Überfliegen des Textes ganz gut liest, schließlich macht ChatGPT kaum Rechtschreibfehler und die Grammatik ist tadellos. Erst bei genauerem Hinsehen lässt sich dann schnell feststellen, dass solche Texte wenig echten Mehrwert bieten und sich Aussagen auf verschiedene Weise wiederholen. Beginnt man mit der Überarbeitung und entfernt sinngemäß doppelte Aussagen, kann es sein, dass am Ende nur noch die Hälfte des ursprünglichen Textes übrig bleibt. Hat man Pech, stellt man zudem fest, dass der Text am Ende wieder eine ähnliche Länge hat wie der selbst verfasste Prompt.
Leider haben die Entwicklungen der KI-Anwendungen dazu geführt, dass inzwischen viele Artikel im Netz generiert sind und nicht genügend auf Falschaussagen oder die Textqualität an sich geprüft werden. Das ist sehr schade für die Leute, die im Internet nach Informationen suchen und auch nachteilig, weil die falschen oder qualitativ minderwertigen Informationen wieder als Quellen für weitere Artikel genommen werden, die wieder generiert werden.
Bei Google und anderen Suchmaschinen wurde seit Jahrzehnten viel Energie darauf verwendet, den Nutzenden qualitativ gute Ergebnisse zu liefern. Diese Algorithmen greifen weiterhin weitestgehend sehr zuverlässig, jedoch stellt die Masse an veröffentlichten KI-generierten Texten eine Crawling-Herausforderung dar und es gibt Schwierigkeiten in der Qualitätsbewertung, wenn gute Quellen-Inhalte zu neuen Texten zusammengesetzt werden und diese dann als die eigenen präsentiert werden.
In den Webmaster-Richtlinien von Google, die inzwischen in „Grundlagen der Google Suche“ umbenannt wurden, wurde das Thema zu KI-generierten Texten zuletzt aufgenommen mit der sinngemäßen Aussage, dass generierte Texte in Ordnung sind, wenn sie der Leserschaft Nutzen bringen und wenn sie ihren Sinn erfüllen.
Im Google Search Central Blog lässt sich unter anderem der Leitfaden der Google Suche zu KI-generierten Inhalten nachlesen. Google honoriert hochwertige Inhalte, „…egal, wie sie produziert werden“. Einen wichtigen Bewertungsfaktor spielt dabei EEAT. Dazu kommen diverse Ranking-Systeme von Google zum Einsatz und Inhalte werden zudem darauf geprüft, wie hilfreich sie sind.
Um KI-Spam zu erkennen und zu analysieren, wird seit einigen Jahren neben anderen Systemen „SpamBrain“ von Google angewendet. Mit dieser Lösung werden schädliche Verhaltensweisen von Websites erkannt und aus den Google-Suchergebnissen entfernt.
Was man als SEO einer Website wissen sollte: Google erkennt Muster und ordnet Websites entsprechend den Mustern jeweiligen Qualitätsstufen zu, die dazu führen, dass sie bei guten Werten eher in den Suchergebnissen auftauchen und bei schlechten eher weniger.
Ein für die Website-Besuchenden harmloses Beispiel für geringe Qualität aufgrund von generierten Website-Artikeln: Bietet eine Website viele KI-generierte, langweilige, leere Texte und es kommen immer weitere Texte hinzu, sodass die Website immer größer wird, so kann es zwar durchaus sein, dass die Website Rankings bekommt. Diese werden jedoch eher für „unwichtige“ Begriffe sein, nach welchen im Zusammenhang wenig gesucht wird. Das Ranking der Website wird sich zu wichtigen Begriffen nicht halten können und nach und nach immer schlechter in den Suchergebnissen auftauchen, wenn überhaupt.
Content-Erstellung: SEO-Texte
„SEO-Texte“ als Wort sind bei einigen, die schon lange im Online-Marketing tätig sind, verrufen Texte zu sein, in welchen die für die Website wichtigen Begriffe oft vorkommen, auch mehrfach als Synonym, mit dem Ziel, damit Google die Seiten höher in den Suchergebnissen erscheinen lässt, weil bestimmte Wörter im Text vorkommen, obwohl die Aussage vielleicht nicht wertig genug ist, sondern nur viel Text beinhaltet und sozusagen eine Textwüste bildet. Als SEO noch nicht so verbreitet war, war dies eine gängige Methode, um in den Suchmaschinen gut gefunden zu werden, diese ist jedoch veraltet und nicht mehr zeitgemäß.
In zeitgemäßen, guten SEO-Texten wird in der Content-Erstellung und Redaktion der größte Wert auf den qualitativ hochwertigen Inhalt und in den Nutzen der Informationen für die User gelegt. Zusätzlich werden die wichtigen Keywords und Synonyme sowie weitere Begriffe aus der jeweiligen Themen-Welt des Inhalts taktisch betrachtet und bei Bedarf verwendet, um noch mehr Chancen auf ein gutes Ranking in den Google-Suchergebnissen zu bekommen. Außerdem wird die Ausrichtung der Texte auf der Website im Blick behalten, sodass sich Beiträge bezüglich ihrer Intention und dem Thema nicht stark überschneiden. So wird einer Kannibalisierung vorgebeugt, die entstehen würde, wenn mehrere Artikel einer Website zum gleichen Keyword ranken und Google sich nicht entscheiden kann, was besser ranken soll.
Natürlich lässt sich auch guter Content mit KI erstellen. Die Chatbots lassen sich gut zum Zuarbeiten einsetzen. Es gibt Bereiche auf Websites, in welchen sich bestimmte Arten von Informationen gut generieren lassen. Das kann zum Beispiel eine Darstellung von Veranstaltungen sein, für welche sich der Text aus der Quelle einer Excel-Datei speist, in der Event-Name, Zeiten und andere W-Fragen mit entsprechenden Antworten in Spalten von einer Person eingetragen wurden. Daraus lassen sich beispielsweise kurze Eventankündigungen generieren. Aber auch für SEO OffPage, also für die Signale außerhalb der eigenen Website zu der eigenen Website kann die Texterstellung mit der Unterstützung von KI praktisch sein. Die Auswertung zeigt, dass die Zusammensetzung von Beschreibungstexten zu Unternehmen gut umsetzbar ist. Nach interner Prüfung können diese Texte in Verzeichnissen veröffentlicht werden. Die detaillierte Analyse dazu finden Sie in diesem Artikel.
Fazit
Generative KI ist ein Fluch und ein Segen zugleich. Nutzen Sie diese Möglichkeiten für die Texterstellung weise. Was Sie für Texte auch generieren, prüfen Sie die Aussage stets auf Korrektheit und Wertgehalt. Eigene Anpassungen, die zu einer besseren Textqualität führen, werden von Suchmaschinen und Chatbots mit Sichtbarkeit oder Nennung als Quelle belohnt.
Hinweis: Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung der Sprachformen männlich, weiblich und divers (m/w/d) verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.
Kommentare zu "KI und Content-Erstellung in der Suchmaschinenoptimierung (SEO)"
ich nutze ChatGpt schon eine Weile als zuarbeitenden Textgenerator und kann den Artikel bestätigen – zwar bekommt man schnell einen Grundlagentext, aber nicht selten sind die Infos nicht so ganz neu oder brauchbar, und anscheinend werden die ausgelesenen Infoseiten teils (?) direkt übernommen, aber es fehlt die korrekte Zitationshinweise. Da läuft man evtl. ins dc Messer.
Wenn man sich aber die „Mühe“ macht, die Vorlagetexte zu redigieren, manchmal etwas umzustellen, evtl. umzuformulieren, und im Idealfall zu ergänzen, hat man ein Tool für schnelle Seitenerstellung – ein generelles Problem bleibt: es wurde eigentlich schon alles gesagt, nur nicht von jedem